„Ich lese im Neuen Testament immer wieder mit ganz neuen Augen
und ich finde, alles andere muß dagegen verblassen.
Wenn man die Bibel bei sich hat, ich glaube,
man braucht dann kein anderes Buch,
das erkenne ich immer mehr
und auch meine Gläubigkeit, die bisher in mir schlummerte,
habe ich nun wahrhaftig entdeckt.“
(Aus einem Brief von Cato Bontjes van Beek an ihren Bruder Tim am 26. April 1943.)
Grundanliegen des Religionsunterrichts
Cato Bontjes van Beek, die Namensgeberin unserer Schule, hat die Bibel und insbesondere das Neue Testament als Quelle für die eigene Lebensgestaltung und als Zuspruch für sich entdeckt. Auf der Grundlage christlichen Denkens hat sie Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime geleistet und sich für andere Menschen eingesetzt.
Der Religionsunterricht will Schülerinnen und Schüler heute dazu anregen, das eigene Leben entsprechend verantwortlich zu gestalten. Er bietet deshalb Informationen zu religiösen Themen sowie zum Verständnis biblischer Texte und eine reflektierende Auseinandersetzung mit ethischen und weltanschaulichen Fragen. In der Beschäftigung mit diesen Themen soll jede und jeder Einzelne Antworten für das eigene Leben und Handeln entwickeln.
Unsere Geschichte und Kultur ist vom Christentum geprägt
Unsere Geschichte ist in vielen Epochen nicht ohne Kenntnisse aus dem Bereich der Religion verständlich. Auch viele Werke der bildenden Kunst und der Musik sind nur zu verstehen, wenn die ihnen zugrunde liegenden biblischen Texte und Geschichten bekannt sind. Immer wieder finden sich in der Auseinandersetzung mit Literatur Bezüge zur Bibel und zum Christentum, die entschlüsselt werden müssen. Biblische Texte selbst und teilweise deren jeweilige Wirkungsgeschichte geben viele Fragen auf. So stehen die Behandlung des Christentums und seiner grundlegenden Texte im Zentrum des Religionsunterrichts.
Wir begegnen Menschen mit anderer Weltanschauung
Da unsere Schülerinnen und Schüler immer wieder Menschen begegnen werden, die eine andere Religion praktizieren, werden Einblicke in andere Religionen angebahnt. Im Fokus stehen hierbei das Judentum und der Islam. Aber auch der Hinduismus und der Buddhismus und andere Weltanschauungsgemeinschaften sind Teil des Curriculums. Nur wenn wir wissen, auf welcher Grundlage andere Menschen leben, können wir sie verstehen. Schülerinnen und Schüler sollen ermutigt werden, sich mit religiösen Angeboten ihrer Gegenwart beurteilend auseinanderzusetzen, um ihre eigene Orientierung zu finden.
In ihrer Lehrkraft begegnen sie einem Mitglied der Evangelischen bzw. der Katholischen Kirche. Der Religionsunterricht soll den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, im Dialog mit einem Mitglied einer der Kirchen zu einer eigenen religiösen und weltanschaulichen Haltung zu finden. Auch die christlichen Überzeugungen selbst stehen dabei zur Diskussion.
Wir treffen ethische Entscheidungen
Jeder Mensch trifft in seinem Leben viele Entscheidungen. Der Religionsunterricht bietet die Möglichkeit, diese zu durchdenken, Kriterien für sie zu entwickeln, so dass Schülerinnen und Schüler Hilfe erhalten, das eigene Leben verantwortlich zu gestalten. Verschiedene Standpunkte – nicht nur die des Christentums – werden vorgestellt und kritisch beurteilt.
Das Fach katholische Religion wird in den Klassen 5–10 zweistündig unterrichtet.
In der Oberstufe gibt es Kurse auf grundlegendem und erweitertem Niveau, aber nicht mehr nach Konfessionen getrennt. Am katholischen Religionsunterricht können Schülerinnen und Schüler aller Konfessionen teilnehmen und auch diejenigen, die einer anderen Religionsgemeinschaft angehören.
Die Fachbereiche evangelische und kathholische Religion zeichnen sich durch eine enge Zusammenarbeit aus (gemeinsame Fachkonferenzen, Einschulungs- und Abiturgottesdienste und Fachtage).
Schulhalbjahr | Unterrichtssequenz | Kompetenzbereich |
5.1 | Gut ankommen | Ethik |
Keiner lebt allein | Ethik | |
Erfahrung mit Gott: Die Bibel | Gott | |
5.2 | Feste Feiern | Kirche |
Der Mensch als Geschöpf Gottes | Mensch | |
6.1 | Jesus kommt aus Nazaret | Jesus Christus |
Wie alles begann | Kirche | |
Keiner glaubt allein | ||
6.2 | Das Judentum | Religion im Dialog |
Menschen suchen Gott | Gott | |
7.1 | Stark sein können – schwach sein dürfen | Mensch/Ethik |
Reformation – Aus Liebe zur Kirche? | Kirche | |
7.2 | Da berühren sich Himmel und Erde | Jesus Christus |
Muslimen begegnen | Religion im Dialog | |
8.1 | Das Leben spielend umsetzen | Ethik |
Berufene Rufer – Propheten | Gott/Menschen | |
8.2 | Gottesvorstellungen AT/NT | Gott |
Leben mit Behinderung – Leben mit Behinderten | Ethik/Mensch | |
9.1 | Meine Welt – eine Welt | Ethik |
Stört die Liebe nicht | Ethik/Mensch | |
9.2 | Jesus – die Spur von morgen | Jesus Christus |
Dem Glauben ein Gesicht geben | Kirche | |
Ur-Kunde Bibel | Gott | |
10.1 | Die Endlichkeit des Menschen | Mensch/Eschatologie |
Gottesglaube und Gotteszweifel | Gott | |
10.2 | Faszination Fernost (Hinduismus und Buddhismus) | Religionen |
Mehr als alles – Religion erleben |