So lautet das Fazit der Schülerinnen und Schüler der Sprachlernklasse nach einem sehr intensiven und arbeitsreichen Wochenende in der Jugendherberge Worpswede.

Die Exkursion fand im Rahmen eines Filmprojektes statt, um dessen Umsetzung und Finanzierung die Gruppe sich im Vorfeld intensiv bemüht hatte und dank einer Vollfinanzierung durch die Achimer Bürgerstiftung realisiert werden konnte.

Sie wollen festhalten, was sie seit ihrer Ankunft in Deutschland erfahren haben, was sie erstaunt, was sie immer noch verwundert. Nach durchschnittlich 9 Monaten „Leben in Deutschland“ können sie so einiges erzählen und das liegt auf der einen Seite an all den neuen Eindrücken, andererseits gibt ihnen die neu erworbene deutsche Sprache den Schlüssel, diese Eindrücke in Worte zu fassen.

„Wir haben gemalt, gesprochen, geschrieben und ganz viele Geschichten erzählt“, schwärmt Sondos von den 2,5 Tagen. Beim Paddeln auf der Hamme verfliegt dann die letzte Scheu vor den immer anwesenden Kameras, sie werden ein natürlicher Bestandteil der Gruppe, zum Gegenüber, zum Spiegel oder zum Spielkameraden. Mamadi kokettiert: „Ich werde das nächste Zahnpasta-Model im deutschen Fernsehen“, und strahlt in die offene Linse.

 

Es sollte bei den Filmaufnahmen um Sprache gehen, die Sprache als Schlüssel zur neuen Heimat Deutschland und seine deutsche Sprache, die beim Erlernen mehr Ausnahmen als Regeln zu haben scheint; so beschreibt es zumindest Taher aus Syrien, dem das Lernen gar nicht mehr schwer zu fallen scheint. Alles erscheint anders in Deutschland: Die Straßen, die Häuser, das Essen, die Schule, nichts ist so, wie sie es aus ihrer Heimat kennen und dann, mitten im Teufelsmoor, verändert sich auf einmal dieser Eindruck:

Die Schüler erzählen sich typische Märchen aus ihrem Heimatländern, die sie von der Mutter oder Großmutter gehört haben, als sie noch ganz klein waren und erkennen, dass es offenbar keine landestypischen Geschichten sind: Es gibt nämlich den arabischen, persischen, serbischen und irakischen „Froschkönig‘‘ und ebenso den multikulturellen „Hans im Glück“. Aber haben die Brüder Grimm das nicht als deutsches Volksmärchen aufgeschrieben wundern sich die deutschen Begleiter Silke Spitzer, Ulrike Kompch sowie der Kameramann Miklas Wrieden?

Und da ist es: Die gemeinsame Geschichte, die uns verbindet, unser eigenes Weltkulturerbe. Wir haben es an diesem Wochenende aufgespürt, weil wir den gemeinsamen Schlüssel dazu haben: 

Wir sprechen jetzt alle eine Sprache.