Alle Jahre wieder im März sind Schülerinnen und Schüler Teil einer weltweiten Prüfung: Am 09. März 2022 kurz vor 8:00 Uhr war die Anspannung bei den beteiligten Schülerinnen und Schüler im Raum 103 deutlich spürbar.

Als Herr Dr. Krolle den versiegelten Umschlag mit den Prüfungsaufgaben öffnete, hofften Sie an seinem Blick etwas erkennen zu können: Wird das Thema der schriftlichen Kommunikation uns liegen? 

Wie immer ging es aber mit dem Leseverstehen los, was in diesem Durchgang recht herausfordernd war. Die Pause danach war gut und notwendig und die Gruppe ging gestärkt in die Prüfung des Hörverstehens. "Uff, das war leichter", kommentierte Analena H. diesen Prüfungsteil. 

Sie lebt erst seit knapp 2 Jahren in Deutschland, ihre Heimat ist Albanien. Wie sie erlernen alle anderen 7 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die deutsche Sprache erst seit wenigen Monaten oder Jahren. Bei einigen ist es beim Sprechen fast nicht mehr auszumachen, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, sondern Rumänisch, Albanisch oder Farsi.

"Oftmals sind sogar die Lehrer überrascht, wenn ich sage, dass ich am DaZ-Unterricht teilnehme", erläutert Masumeh M., die ursprünglich aus dem Iran stammt. 

Die Situationen der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunft sind so divers wie ein Regenbogen. Einigen fällt das Erlernen der Sprache sehr leicht, andere finden nicht so schnell Anschluss, wieder andere kämpfen mit den unbekannten Anforderungen des deutschen Schulsystems. Was jedoch alle eint ist der Wille, am Cato ein Teil der Klassengemeinschaft zu sein und einen guten Abschluss zu erzielen. 

Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei die Sprache, deswegen besuchen die Jugendlichen auch die Vorbereitungs-AG zur Erlangung des Deutschen Sprachdiploms 1, auch wenn es in der Regel 2 extra-Stunden am Nachmittag bedeutet.

In diesem Durchgang konnten aufgrund der Corona-Verordnungen nur Schülerinnen und Schüler aus dem Cato an dem Kurs und der Prüfung teilnehmen.

Wir hoffen sehr, dass das Cato, welches seit 2017 Prüfungszentrum für das DSD 1 ist, im nächsten Schuljahr wieder allen interessierten Schülerinnen und Schüler im Landkreis die Teilnahme ermöglichen kann.

Denn: Die Teilnahme hat noch mehr zu bieten als den Erwerb des weltweit anerkannten Sprachdiploms. Die Schülerinnen und Schüler erlernen Strategien, Methoden und Fähigkeiten zum Umgang und Verfassen von Texten, welches die Arbeit mit bildungssprachlichen Texten z. B. in den Fächern Geschichte und Politik erleichtert. Außerdem können gute Ergebnisse mit in die Deutschnote mit einfließen.

Rukije aus Nordmazedonien sieht noch einen weiteren Vorteil: "Hier sind alle in der gleichen Situation und wir müssen nichts erklären, das tut gut. Außerdem haben wir neben der Arbeit auch eine Menge Spaß miteinander. Jetzt müssen wir nur noch die mündliche Prüfung am 31. März hinbekommen."

Dass sie das gut meistern werden, da ist sich ihre DaZ-Lehrerin Frau Kompch sicher.