Vom 19. bis zum 22. Januar zeigte der Kunstkurs von Herrn Dr. Ahmels eine Ausstellung »unfassBar«. In einem gänzlich schwarz dekorierten Klassenzimmer wurden Ausstellungsobjekte der Schülerinnen und Schüler unter dem doppelsinnigen Motto »unfassBar« präsentiert. Parsa Nilchian berichtet von seinem Besuch der Ausstellung.

Das Unfassbare an einer »unfassbaren« Ausstellung

Als zufriedener Besucher der Ausstellung möchte ich hier einen kleinen Überblick geben. Die Schüler(innen) des Kunstkurses 11.1 von Dr. Ahmels hatten diesmal offenbar Bars zu konstruieren. Hierbei sollte die Ambivalenz bzw. Doppeldeutigkeit der Themen der Arbeiten sichtbar gemacht werden. Diese ist schon am Namen der Ausstellung »unfassBar« und an den Einzeltiteln erkennbar.
 
So handelt es sich z.B. bei Jonas Müllers »unzerstörBar« um eine aus Edelstahl angefertigte »Miniaturbar«, die wie der Name bereits andeutet, unverwüstlich sein soll. Mit dem beiliegenden Gummihammer hatte man jedenfalls keine große Chance, die unzerstörBar zu zerstören, was während der Ausstellung besonders von jüngeren Besuchern dennoch fleißig versucht wurde.
 
Der Kontrast von Abdullah Abbas »AraBar«, die von einer Performance begleitet wurde, zu Giulia Beußes Glasbild »durchschauBar« war beispielhaft. Sowohl die Thematik (Arabische Kultur vs. Visuelle Wahrnehmung) als auch die eingesetzten Methoden und Materialien (Holz vs. Glas) beweisen die Individualität der Kursteilnehmer(innen).
 
Der Besucher wird kontinuierlich durch die individuell angefertigten Werke mit Wortspielen konfrontiert, die man zunächst kaum überblicken kann. Wussten Sie z. B., dass auch eine »Ba(r)dewanne« zum Trinken einladen kann?
 
Hervorzuheben sind auch die Soundeffekte der Klanginstallationen, die in viele Werke integriert wurden. Dadurch wurde zum einen der Ausstellungsraum in eine künstlerische »Höhle« mit passender Atmosphäre verwandelt, und zum anderen die Wirkung der Werke deutlich verstärkt.

Kritik ist meiner Meinung nach am Kurzvideo »unrealisierBar« angebracht, das zwar einzigartig und radikal-paradox daherkam, aber am Ende tatsächlich in einem wichtigen Punkt noch »optimierBar« blieb: denn wo eigentlich war denn die ambivalente zweite Ebene zu sehen, diejenige der »Bar«, die alle anderen Kunstwerke klar ausweisen? Irgendetwas muss hier wohl schiefgegangen sein.
 
Zusammenfassend: eine außergewöhnliche Ausstellung, die bereits mit ihrem Motto Interesse weckte und so dazu einlud, bestaunt zu werden. Im Kern sind die meisten Werke eindeutig gelungen und die durch die wortspielerischen Titel erzeugte Ambivalenz war zweifelsfrei – »erkennBar«.