EigenartICH: wer bin ICH eigentlICH? Auf diese erstaunlICHe Frage nach der eigenen Identität fanden die zwanzig CATO-Schüler(innen) des Elftklass-Kunstkurses von Dr. Ahmels originelle Antworten, die in Form von Skulpturen, Objekten, Installationen und einer Performance vom 17.1. – 25.1.17  bei uns im CATO ausgestellt wurden. 

 

Die Exponate gerieten qualitativ keineswegs »durchschnittlICH«, wie Robert Kelting bewusst irreführend seine lebensechte Skulptur nannte. Diese ließ sich tatsächlich vom Publikum mithilfe der beigefügten Kettensäge wieder und wieder mittig durchschneiden. Eher »zerbrechlICH« fiel dagegen Laura Salzmanns feinziselierte Drahtfigur aus, deren Herz offensichtlich in steter Gefahr ist. Im wahrsten Sinne »tiefgründICH« kam Marie Voigts Rauminstallation daher: hier tauchte man in eine wundersam illuminierte, auf den Kopf gestellte Unterwasserwelt ein, in der seltsame Meereslebewesen von hochgehängten, doch tiefgründigen Weisheiten kündeten. Dezidiert »umweltfreundlICH« gestaltete Emilia Martini ihr lebensgroßes Selbstporträt mit grünem Herz-Lungensystem, recyclebaren Papiertüten und Buttons gegen Atomkraftwerke. Ebenfalls kritisch ging es bei Luisa Seiferts raffinierter Arbeit »durchsichtICH« zu: ein vollständig transparenter Körper lässt hier dank facebook, twitter und whatsapp ungeschützt tiefe Einblicke ins Innere und damit eine vollständige Durchleuchtung der PersönlICHkeit zu. Janik Manzes Arbeit »JanICHmöglICH«, ein kopfüber von der Decke abgehängter Weihnachtsbaum, verblüffte mit Christbaumkugeln, die das Konterfei des lachenden Künstlers zeigten. Sophie Kohlhases »BergICH« zeigte ein liebevoll gemachtes Berg-Tableau, aus dem das maskierte Gesicht der Künstlerin staunend mit offenem Munde herausschaute. Sie korrespondierte mit Paula Röbers kleiner sitzender Figur »pflanzlICH«, der Blumen entwuchsen. Hendrik Günther schipperte als Gondoliere photographisch durch – na klar – »VenedICH«, wärend sich Max Horniks kleines Gliedermännchen den verrenkenden und anziehenden Optionen des Magnetismus widmete: »magnetICH«. In jeder Hinsicht formatsprengend fiel dagegen Insa Knops Arbeit »leidenschaftlICH« aus, die für ihre beiden Leidenschaften stand: den Fußball und das Cellospiel. Die riesige Skultur besteht aus einem echten Cello, das den Rumpf eines kickenden Fußballerinnen-Körpers bildet. Interaktiv war Dorian Blocks Tombola-Arbeit »zufällICH« angelegt. Hier konnten die Besucherinnen Kugeln durch Kurbeln auslosen, deren Inhalt auf verschiedene mögliche Identitäten des Künstlers verwies.

In der vielfältigen Ausstellung, in der einige weitere sehens- und hörenswerte Arbeiten gezeigt wurden und die projektbegleitenden künstlerischen Tagebücher zu studieren waren, lachte sich schließlICH Fynn Schulz' Minfigur mit Abi-2018-Tshirt »kugelICH«.

EigentlICH eigenartICH, oder?

  

Daten & Fakten 
Di, 17.01.2017 bis Mi, 25.1.2017
Ort: Cato Bontjes van Beek-Gymnasium, Raum 310
Projekt-Website: http://www.eigentlicheigenartich.de/