Am Mittwoch, den 15.03.2023 wurde der Landesentscheid für Jugend trainiert für Olympia (JtfO) im Volleyball für die männliche Jugend u18 in Braunschweig ausgetragen. Braunschweig? Da war doch etwas? Wer die regionalen Zeitungsartikel im Sport verfolgt, weiß bereits, dass einige Tage zuvor ebenfalls in Braunschweig Volleyball auf sehr hohem Niveau zu sehen war. In dem Fall handelte es sich um die Vereinsmeisterschaften, die in einem größeren Rahmen als „Nordwestdeutsche Meisterschaften“ dort ausgerichtet wurden.
Die Vereinsmannschaft des TV Baden erkämpfte sich dort einen bemerkenswerten zweiten Platz hinter dem USC Braunschweig.
Bei „Jugend trainiert für Olympia“ (JtfO) treten ausschließlich Schüler aus einer Schule im sportlichen Wettkampf gegen Schüler anderer Schulen an. Die Folge ist, dass ein u18 Team einer Schule oft weniger Schüler mit gleicher Spielfähigkeit in einer Altersklasse hat, als ein Sportverein. Die resultierende Heterogenität eines Schulteams in Spielfähigkeit und Alter machte diesen Wettkampf besonders spannend. Doch dazu später mehr.
Das Cato Bontjes van Beek Gymnasium (Cato), begleitet durch Herrn Janzen (Sportlicher Fachobmann des Achimer Gymnasiums) und durch den Trainer des TV Baden Jan Kahrs vertreten, spielte in diesem Rahmen bereits satzverlustfrei die Regionsmeisterschaften in Achim, die Bezirksmeisterschaften in Lüneburg und trat wie erwähnt nun im Landesfinale in Braunschweig an. Die Motivation war hoch, denn dem Gewinner der Endrunde winkt das Bundesfinale - der Vergleich der besten Schulen aus allen Bundesländern Deutschlands in Berlin. Das Cato hatte sich in seiner Historie noch nie so weit durchsetzen können.
Die gegnerischen Mannschaften des Achimer Gymnasiums kamen aus dem Bezirk Oldenburg (Liebfrauenschule in Oldenburg), aus dem Bezirk Hannover (Erich-Kästner-Schule in Laatzen), sowie aus dem Bezirk Braunschweig (Martineo-Katharineum in Braunschweig) als Ausrichter des Turniers. Die Rahmenbedingungen wurden durch das Stellen der Schiedsrichter aus dem Niedersächsischen Volleyball Verband komplettiert. Uwe Wallenhorst als Landestrainers der Vereinsmannschaften zollte durch seine Anwesenheit dem Turnier ebenfalls Respekt.
Zum Spielgeschehen: Die Jungs des Cato setzten sich im ersten Spiel mit zwei Sätzen deutlich gegen die Schüler aus Hannover mit 25:16 und 25:9 durch. Jan Kahrs konnte in diesem Spiel auf alle Spieler des Cato setzen, die einen starken ersten Eindruck hinterließen. Doch im nächsten Spiel wartete das Team auf die Cato-Jungs, welches einige schon am Wochenende kennen lernen durften. Warum nun dies? Es war doch keine Vereinsmeisterschaft? Die Schule in Braunschweig jedoch ist eine sportliche Stützpunktschule, die SchülerInnen aus einem großen Umkreis zusammenzieht. Diese spielen dann auch zusammen im Verein. Insofern war das Team Braunschweig kein heterogenes Team, sondern auf dem Platz fast identisch mit dem Team des Vereins. Folglich traten die Jungs aus Braunschweig auch in den Vereinsfarben des USC Braunschweig an.
Im Cato Team u18 befanden sich gerade sechs Spieler aus dem TV Baden, die am vergangenen Wochenende auf dem Platz standen (am Wochenende waren es noch 12). Das Team Cato wurde durch drei jüngere u16 Spieler des TV Baden ergänzt, die ebenfalls im Cato zur Schule gehen. Ein weiterer Spieler des Cato spielt mittlerweile erfolgreich Handball und stand ebenfalls im Aufgebot. Das Achimer Team trug die Farben und das Emblem des Cato Bontjes van Beek Gymnasiums.
Allen war klar, wie stark ihr Gegner ist. Jan Kahrs stellte die Mannschaft positionell zu dem Spiel davor um. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Zwar sah es zunächst so aus, als würde Braunschweig erneut die Oberhand gegenüber den Cato Volleyballern haben, da sie im ersten Satz einen eigenen Vorsprung von 20:15 heraus spielten. Doch die Achimer Jungs bewiesen Nerven und drehten den Satz mit starker Aufschlagsserie von Bennet Decker zu ihren Gunsten. Die Mannschaft des Cato bezwang die Braunschweiger in dem Satz nach zehn Punkten in Folge bei hervorragender Teamleistung. Die Tür nach Berlin öffnete sich dabei ein kleines Stück. Die geringe eigene Fehlerquote der Achimer Mannschaft und eine klare Durchsetzungskraft führten letztendlich zum verdienten Erfolg im gesamten Spiel. Das Cato gewann dieses in nur zwei Sätzen mit 25:20 und 25:21. Das hatte kaum jemand zu träumen gewagt. Somit kannte Freude der Achimer Jungs keine Grenzen, denn selbst die Braunschweiger hatten nicht erwartet verlieren zu können. Das Team um Mannschaftskapitän Niklas Burmeister zeigte in dem Spiel, was in ihnen steckt. Leider gab es zu dem Zeitpunkt nicht viel Zeit zum Feiern.
Trainer Jan Kahrs mahnte mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf zur Vorsicht und forderte das Team auf, das Spiel schnell aus ihren Köpfen zu verdrängen. Schließlich musste direkt im Anschluss das letzte Spiel gegen Oldenburg bestritten werden. Ein erneuter Fokus war vonnöten, um den Traum von der Bundesqualifikation nicht kurz vor dem Ziel scheitern zu lassen. Es zeigte sich, dass „unsere Jungs“, wie Sven Janzen sie mit Stolz bezeichnete, diese Fähigkeit und das Selbstbewusstsein dafür besaßen. Erneut blockten sie Angriffe, wehrten Schmetterbälle ab, hechteten Bällen hinterher und gestalteten einen intelligenten Spielaufbau, aus dem sie ihre Angriffe ausführen konnten. Unbezwingbar? Tatsächlich! Denn auch Oldenburg hatte gegen das Cato Gymnasium keine Chance und musste sich letztendlich mit einem 25:20 und 25:21 beugen. Wieder ein Turnier ohne Satzverlust.
Die Volleyballer des Cato Bontjes van Beek Gymnasium u18 männlich schreiben Geschichte. Ihre eigene Geschichte aus Achtung, Erfolg und Würde. Eine Teamleistung die alle SchülerInnen der Schule mit Stolz erfüllen kann. Bundesfinale in Berlin! Sven Janzen und Trainer Jan Kahrs sehen dies ebenso. Und das ist sogar mehr als erfreulich. Es ist ein tolles Gefühl.
Im Team aus dem Cato Bontjes van Beek Gymnasium spielen Till Becker, Milan Behrens, Niklas Burmeister, Bennet Decker, Eric Görn, Christoph Godau, Nick Kahrs, Maurice Schmidt, Oke Tietjen und Ben Wehrkamp.