Da sind bekanntlich die Fische im Wasser aber selten in der Hand…

So zeigte es sich bei der Exkursion der Willkommensgruppe des Cato und ihren deutschen Lesepatinnen und -paten am 25. Mai 2023. Während der Großteil der Schülerschaft an diesem schulfreien Tag sich bestimmt noch im Bett räkelte, waren die fast 80 Schülerinnen und Schüler mit den Lehrerinnen Frau Gasenzer und Frau Kompch sowie den pädagogischen Mitarbeiterinnen Frau Senn und Frau Rippe schon früh auf den Beinen.

Geplant war eine Exkursion nach Spiekeroog, um auf dem Weg dorthin die Besonderheiten des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer live zu erleben.

Die Jugendlichen haben im Vorfeld in einem gemeinsamen Leseprojekt schon so einiges über die tierischen Bewohner der Nordsee erfahren und zahlreiche neue Vokabeln gelernt. Stolz erklärt Nikita: „Das Seepferdchen kann seine Augen einzeln bewegen“, während Nastiia weiß: „Die Babys der Seehunde nennt man Heuler.“

Auf der Fahrt mit dem Kutter „Gorch Fock“ holt Kapitän Jacobs dann seine Netze ein und präsentiert den Fang den Schülerinnen und Schülern. Jetzt traut sich aber niemand mehr so richtig, die Krebse, Krabben oder Plattfische in die Hand zu nehmen, um sie anschließen wieder über Bord zu geben.

Glib (11) konzentriert sich vielmehr auf die Sichtung der Seehunde auf der Seehundbank und er hat Glück, als Erster entdeckt er mit seinem Fernglas die Tiere, welche die Sonne genießen.

Die älteren Lesepaten (Jg. 9 – 12) erkunden zeitgleich die Nachbarinsel Langeoog. Eigentlich sollten auch sie mit nach Spiekeroog aber eine defekte Fähre war der Grund, warum die Organisatorinnen umdisponieren mussten.

„Der Strand, die Natur und das tolle Meer haben mir am besten gefallen.“, kommentiert Mikhail (18) seine Eindrücke und Zakhar (18) ergänzt: „Eine Insel ganz ohne Autos, das ist völlig neu für mich.“

Auf der Rückfahrt sitzen die Jugendlichen jetzt sehr durchmischt. Man ist sich außerhalb der Schule und des Unterrichts nähergekommen, Sprachbarrieren werden vor Ort mit Händen und Füßen oder mit dem Smartphone überwunden, das gemeinsame Erleben, Lachen und Spielen steht im Vordergrund.

Jetzt gibt es nur noch eine abschließende Aktion: Die Kapitäne drücken je ein Auge zu und je eine Flaschenpost darf auf Reisen gehen: In den Flaschen befinden sich die handschriftlichen Gedanken, Wünsche und Hoffnungen der Jugendlichen für eine gemeinsame und friedliche Zukunft. „Wir sind gespannt, ob und wenn ja, wer uns antwortet“, so Ivan, der gemeinsam mit Katheryna eine Post „verschickt“.

„Auf jeden Fall hat sich das frühe Aufstehen gelohnt, das war cool“, ist das abschließende Fazit von Jarla (16) und Uliana (15), die sich noch viel besser kennengelernt haben.

Die vier Organisatorinnen sehen dies ebenso und haben nichts mehr zu ergänzen, nachdem der ukrainische Schüler Nazar Y. (16) am Abend seine Gedanken wie folgt formuliert: „Wir bedanken uns für alles, was wir hier erleben dürfen. Wir lernen viel und haben neue Freunde gefunden. Wir werden das alles niemals vergessen – nur schlimm, dass der Grund, warum wir hier sind, ein furchtbares Verbrechen ist.“