Salvete – Willkommen auf unserer Fachseite!

 

Die Lehrerinnen und Lehrer unserer Fachgruppe heißen dich/Sie herzlich willkommen…

  • Herr Ralf Meinert (Mnt)
  • Frau Svenja Laschat (Las)
  • Frau Stephanie Refflinghaus (Ref)
  • Frau Dr. Valérie Sinn-Wittchow (Siw)

…und geben auf dieser Seite einen Überblick über das Fach "Latein".


Gute Gründe für Latein

Latein ist europäische Basissprache

  • Neun europäische Sprachen sind aus dem Lateinischen entstanden, darunter Französisch, Italienisch und Spanisch.
  • Das Lernen dieser romanischenSprachen kann durch Latein beschleunigt werden.Denn ein sehr großer Teil des Wortschatzes der romanischen Sprachen wird von lateinischen Wörtern abgeleitet.
    Für 50-60% des englischen Wortschatzes bildet Latein die Basis.
  • Die lateinische Sprache hat Grundstrukturen, die die Grammatik aller indoeuropäischen Sprachen, insbesondere der romanischen (Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Rumänisch u. a.), verständlich macht.

Der Lateinunterricht bietet ein gründliches und systematisches Erlernen von „Sprache an sich“. Vor allem aber hat das Lateinische überall in Deutschland Spuren hinterlassen. Denn die Geschichte dieser Sprache endet nicht mit dem Untergang des römischen Reiches. Lateinische Inschriften, Fremdwörter und Spruchweisheiten prägen bis heute unser Leben und unsere Umwelt. Was viele nicht wissen: Ein großer Teil unserer eigenen Literatur wurde ursprünglich auf Latein verfasst – der Philosoph Leibniz etwa hat seine Werke teilweise in lateinischer Sprache geschrieben. Der schwäbische Humanist Heinrich Bebel verfasste Schwänke in lateinischer Sprache. Das Übersetzungswerk Martin Luthers wäre ohne klassische Bildung niemals möglich gewesen.

Latein zeigt den Weg zu europäischen Wurzeln

Latein bietet eine detaillierte Einführung und vertiefte Einblicke

  • in die Geschichte und Kultur des Altertums
  • in das europäische Mittelalter
  • in die antike Mythologie
  • in die Literatur- und Kunstgeschichte
  • in die abendländische Philosophie

Die Auseinandersetzung mit Grundgedanken der europäischen Kultur fordert zur kritischen Stellungnahme heraus. Die Themenvielfalt führt zu einem umfangreichen Allgemeinwissen und hilft, den eigenen Standpunkt zu festigen.

Latein fördert Deutsch

  • Die Unterrichtssprache im Lateinunterricht ist Deutsch.
  • Lateinunterricht ist immer auch Deutschunterricht.
  • Latein bietet eine relativ frühe Begegnung mit Texten von sprachlich und inhaltlich hohem Niveau.

Sprache ist nicht nur Sprechen! Immer wieder wird gegen Latein vorgebracht, es sei eine „tote Sprache“. Man könnte dem entgegenhalten, dass es immer noch die offizielle Sprache im Vatikan ist, aber die wenigsten unserer Schüler werden später Papst. Wir beschäftigen uns aber sehr wohl im Unterricht mit Sprache. Das „langsame“ Übersetzen zeigt den Schülerinnen und Schülern, dass jedes Wort eines Textes festlegt, wie der Gesamttext zu verstehen ist. Das schult die Fähigkeit, seine eigenen Worte abzuwägen – im Zeitalter von Twitter und email eine nicht ganz selbstverständliche Kompetenz. Außerdem ist das Lateinische eine Möglichkeit für Kinder, die Hemmungen haben, ein Unterrichtsgespräch in einer Fremdsprache zu führen oder denen die Worte einer anderen Sprache einfach nicht gut aus dem Munde kommen, trotzdem Sprachwissen zu erwerben.

Latein fördert eine beständige und intensive Weiterentwicklung eines differenzierten Ausdrucksvermögens in der Muttersprache. Latein fördert die Texterschließungs- und Lesekompetenz.

Latein ergänzt moderne Fremdsprachen

Latein- oder eine moderne Fremdsprache? BEIDES! Denn alte und moderne Fremdsprachen setzen methodisch unterschiedliche Schwerpunkte und bilden deshalb jeweils eigene Kompetenzen besonders gut aus. Und Ihr Kind kann davon nur profitieren.

Latein als Studienvoraussetzung

Das Fach Latein besitzt seit 1979 eine Beschreibung der verbindlichen Unterrichtsstandards: das Latinum. Dieses ist in allen Bundesländern einheitlich. Die Qualität des Unterrichts wird so besser vergleichbar. Das Latinum bescheinigt dem Inhaber die damit verbundenen Kompetenzen, die eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium sind.

In einigen Studiengängen wird das Latinum zur Bedingung gemacht, für andere ist das Latinum zwar nicht zwingend vorgegeben, das Studium ist damit aber effizienter – nicht nur wegen der bereits erwähnten Kompetenzen, sondern auch wegen der Fachkenntnisse. Wer ein Studium plant, sollte sich früh genug über die Anforderungen in seinem Studienfach informieren. Zwar kann das Latinum auch an den meisten Hochschulen nachträglich erworben werden, es kostet aber in der Regel mindestens zwei Semester intensives Nachlernen, das zudem bei den Prüfungen mit einer sehr hohen Misserfolgsquote verbunden ist.


Latein an unserer Schule

Das Cato Bontjes van Beek-Gymnasium bietet Latein derzeit als zweite Wahlpflichtfremdsprache ab Klasse 6 und als neubeginnende Fremdsprache in Jahrgang 11 an. In der gymnasialen Oberstufe wird das Fach sowohl auf erhöhtem als auch auf grundlegendem Niveau angeboten und kann als Prüfungsfach im Abitur gewählt werden.
In den Jahrgängen 6 – 9 erlernen die Schülerinnen und Schüler die sprachlichen Mittel und Methoden für die grundlegenden lateinischen Sprach- und Textkompetenzen sowie verschiedene Aspekte der antiken Kultur anhand des Lehrwerks Cursus (Oldenbourg) kennen. Die Lektürephase setzt im Jahrgang 9 bzw. 10 ein. Nun erarbeiten die Schülerinnen und Schüler originale lateinische Texte mit leichterem bis mittlerem Schwierigkeitsgrad.
In der gymnasialen Oberstufe erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre erworbenen Kompetenzen anhand komplexerer authentischer Materialien. Die hier zu behandelnden Themen richten sich nach den jeweiligen Vorgaben für das Zentralabitur: Abitur 2019/Abitur 2020/Abitur 2021.


Latein – für welches Kind?

Das sind gute Voraussetzungen:

Im Lateinunterricht wird ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung individueller Lernfähigkeit geleistet:
Wer Latein lernt, muss

  • sehr genau hinsehen,
  • exakt unterscheiden,
  • richtig kombinieren,
  • zielstrebig vorgehen,
  • beharrlich bei der Sache bleiben.

Das sollten Sie bedenken:
Jedes Kind, das die Bereitschaft zu lernen und sich anzustrengen mitbringt, kann Latein wählen. Dabei sollten in erster Linie nicht Freundschaften, sondern Interesse und Neigung Ihres Kindes ausschlaggebend für die Sprachenwahl sein.
Zeigt Ihr Kind Interesse an analytischem Denken, an über Aktuelles hinausgehenden Stoffen, am Lesen und Nachdenken über Gelesenes, dürfte die Entscheidung für Latein recht leicht fallen.
Ihr Kind sollte nicht allein entscheiden. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind in der Sprachenwahl mit Blick  auf die gesteckten Ziele langfristig bestärken und in eventuell schwierigen Phasen „bei der Stange halten“ können.

Das kannst Du selbst prüfen:
Das Orakel von Delphi hat schon manchem, der seine Worte zu deuten verstand, den Weg gewiesen. Erkenne dich selbst – [GNOTHI SAUTON]
Beantworte für dich folgende Fragen:

  • Löse ich gerne knifflige Fragen?
  • Habe ich Freude an Sprache?
  • Interessiere ich mich für Geschichte?
  • Gehe ich den Dingen auf den Grund?
  • Möchte ich eventuell eine Studienrichtung wählen, die Latein voraussetzt?

Deine Auswertung:

  • Ich kann keine Frage mit „Ja“ beantworten: Vergiss es!
  • 1 bis 3 Fragen kann ich mit „Ja“ beantworten: Probieren geht über Studieren!
  • 4 bis 5 Fragen kann ich bejahen: Nichts wie los nach Rom und nach Athen!

Legasthenie und Latein

Immer häufiger wird Latein nicht mehr nur als Ausweis eines erhöhten Bildungsanspruches angesehen, sondern erscheint auch als Chance für Schülerinnen und Schüler, die an einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) leiden. Der Umstand, dass die Schülerinnen und Schüler in der Regel keine lateinischen Texte schreiben müssen, entlastet von Ängsten, in der zweiten Fremdsprache an der Rechtschreibung zu scheitern, obwohl doch andere Anforderungen des Spracherwerbs gemeistert werden können.

Als Vertreter der alten Sprachen am Cato Bontjes van Beek-Gymnasium begrüßen wir es grundsätzlich, dass Latein nicht mehr als ein elitäres Gut und damit letztlich auch als Luxus angesehen wird, ohne dass wir den Anspruch aufgeben, Latein als besonders geeignetes Medium unserer Kultur zu begreifen und auch zu vermitteln.
Dennoch beinhaltet auch das Lateinische Herausforderungen an die Lese- und Schreibfähigkeit derSchülerinnen und Schüler. Das Lateinische ist eine sogenannte „synthetische Sprache“, d. h. die Satzteilrollen (z. B. Subjekt/Prädikat/Objekt) werden sehr stark über Endungen bestimmt und nicht über die Position der Wörter im Satz. Dadurch hat das Lateinische gegenüber dem Deutschen und dem Englischen viel mehr Formen, die oft nur subtile Unterschiede aufweisen und z. B. in Formentests richtig geschrieben werden müssen. Die Formen bedeuten auch einen erhöhten Aufwand im bei SchülerInnen nicht immer beliebten „Auswendiglernen“. Das Lateinische eignet sich also nicht, wenn ein einfacher Weg gesucht wird, mit der zweiten Fremdsprache, die ja immer noch Ausweis der Gymnasialfähigkeit ist, klar zu kommen.
Richtig aber ist, dass gerade diese Fokussierung auf Formen, wenn sie didaktisch richtig vermittelt wird, Schülerinnen und Schüler mit LRS helfen kann, Rechtschreibschwächen bewusst anzugehen und sich nicht im Gefüge eines Textes zu verlieren. Auch ist die Unterrichtssprache Deutsch; das Vorlesen lateinischer Texte wiederum bereitetet den SchülerInnen auf Grund der „Lauttreue“ der Sprache keine großen Probleme.
LRS ist ein komplexes Phänomen (das oft auch zusammen mit anderen kognitiven Beeinträchtigungen einhergeht) und kann nicht von der Schule allein gelöst werden. Die Lehrkräfte des Cato Bontjes van Beek-Gymnasium sind sich dieser Problematik besonders bewusst und an der Zusammenarbeit mit den Eltern von Schülerinnen und Schülern, die von LRS betroffen sind, interessiert.


Niedersächsische Verordnungen

Antworten zu den häufigsten Fragen bezüglich der Vergabe der Latina findet man auf der Seite Schule und Recht in Niedersachsen.

  • zur Bescheinigung des Erwerbs des Latinums:
    Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Beruflichen Gymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg (AVO-GOBAK) 16.3 und 18
  • zur Regelung der Latinumsvergabe (Lateinunterricht ab Jg. 6):
    Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Beruflichen Gymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg (EB - AVO - GOBAK) 16.4. Anlage 3
  • zum Schulbesuch im Ausland:
    Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Beruflichen Gymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg EB - AVO - GOBAK 16.6 – 16.6.3f.

Entscheidungshilfen und Links


Exkursionen im Fach Latein

Nach Möglichkeit bieten wir unseren Lateinschülerinnen und -schülern Exkursionen zu Ausstellungen und Orten an, die römisches Leben veranschaulichen.

So erfahren regelmäßig kurz vor den Sommerferien die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen im Rahmen des Geschichts- und Lateinunterrichts in Kalkriese die Probleme des Varus mit den Germanen spielerisch.

Die Exkursion nach Rom, die wir jedes Jahr unseren Lateinschülerinnen und -schülern der 11. bzw. 10. Klassen unserer Schule anbieten, ist zu einer kaum mehr wegzudenkenden Institution an unserer Schule geworden (direkt zur Rom-AG).

Darüber hinaus besuchen wir mit unseren Lateinschülerinnen und -schülern regelmäßig Ausstellungen und Vorträge zu antiken Themen.